Wie erfahrene Händler uns regelmäßig berichten, ist längst bekannt, dass Non-Compliance von Produkten immer teurer ist, als die für das einzelne Produkt vergleichsweise geringen Kosten für die Konformität. Eine einfache mathematische Vergleichsrechnung zeigt, dass die vermeintlich geringe Wahrscheinlichkeit des Behördenvollzugs multipliziert mit den Kosten, zum Beispiel eines Produktrückrufs oder einer Zollsperrung, in der Regel zu höheren absoluten Kosten führen, als die vergleichsweise geringen Cent-Beträge, die Produktkonformität je Einzelprodukt in der großen Masse kostet. Von Reputationsverlusten und Imageschäden bei tatsächlichen Personenschäden ganz zu schweigen. Und welcher Händler möchte ernsthaft riskieren, dass durch seine Produkte Menschen, wie zum Beispiel Kinder, zu Schaden kommen?
Was dennoch viele unserer Kunden seit Jahren frustriert, sind die Massen an Trittbrettfahrern aus Drittstaaten, die auf alle Regeln der Produktsicherheit und Legalität „pfeifen“ und dabei von geringeren Kosten profitieren. Zudem greifen die Verbraucher aufgrund stark gestiegener Preise gerne zu günstigen Produkten.
Hochkunjunktur also für Trittbrettfahrer? Aus Sicht der e-systems Gruppe nicht. Denn für den Gesetzesvollzug, der über die Behörden kaum darstellbar ist, nimmt die EU zunehmend die Online Marktplätze in die Pflicht, die selbst haften, wenn sie non-konformen Handel nicht unterbinden. Der Ansturm auf das Verpackungsregister zum 01.07.2022 hat eindrucksvoll gezeigt, dass dieses Instrument funktioniert: Wenn der Marktplatz das Angebot nur ermöglicht, sofern eine erforderliche Registrierung nachweislich vorliegt, kommt selbst der umtriebige Seller aus Asien in Bedrängnis.
Dieses Prinzip setzt sich beim Elektrogesetz (WEEE Deutschland) zum 01.07.2023 fort. Amazon hat bereits den Nachweis der WEEE Registrierung bis zum 05.06.2023 von seinen Sellern eingefordert. Und auch für andere Belange der Produkt Compliance stehen bereits Überprüfungsmechanismen wie Product Compliance Dashbords und Anforderungen an Produktbeschreibungen und Fotos von Produkt- sowie Verpackungskennzeichnungen in den Startlöchern.
Ab jetzt gehört zu den neuen Marktmachern, wer nicht plötzlich selbst zum Trittbrettfahrer wird. Das passiert neuerdings schnell, wenn die eigenen Produkte zum Beispiel falsch gekennzeichnet sind oder Anforderungen nicht erfüllen, die dem Händler noch gar nicht bekannt sind. take-e-way und trade-e-bility bieten zahlreiche kostenlose Webinare und Compliance Talks an, um sich über Produkt Compliance zu informieren.